Das Projekt
BauPrevent beschäftigt sich damit, Arbeitsbelastungen bei Handwerkern zu erfassen und zu visualisieren, aber auch, die Arbeitssicherheit auf der Baustelle zu verbessern. Anhand von moderner tragbarer Sensorik (sog. „Wearables“) werden Kräfte, Orientierungen, Gelenkwinkel etc. erfasst und mithilfe eines Belastungsbewertungsmodells in Belastungen umgerechnet.
Diese Belastungen werden über die Zeit erfasst und über eine intelligente Auswertung mithilfe einer App dem Handwerker mitgeteilt. Bei einer Fehlhaltung oder Überlastung kann das Smartphone, auf dem die App läuft, dem Handwerker Ton- oder Audiosignale senden, um ihn auf das Gesundheitsrisiko aufmerksam zu machen.
Damit die Gesundheit der Arbeiter auch positiv beeinflusst und dauerhaft verbessert wird, beinhaltet das Bau-Assistenzsystem von BauPrevent noch zwei weitere Komponenten: Über die Anbindung an ein ERP-System werden die Belastungen den Arbeitsschritten zugeordnet und Empfehlungen an die Mitarbeiter ausgegeben, sodass die Belastungen gleichmäßig bzw. optimal für die Mitarbeiter verteilt werden. Das kann beispielsweise bedeuten, dass der Mitarbeiter mit Nackenschmerzen nicht zum Streichen der Decke eingeteilt wird oder im besten Falle solche Schmerzen erst gar nicht mehr auftreten.
Ergänzend dazu verfügt das System über Präventivmaßnahmen: anhand der erfassten Arbeitsschritte und den individuellen Belastungen schlägt das System dem Handwerker außerdem selbstständig Ausgleichsübungen vor, die die zuvor beanspruchte Muskulatur entspannen und so Schmerzen, Fehlhaltungen und dauerhafte Gesundheitsschäden verhindern.
Das leichtgewichtige Sensornetzwerk besteht aus sechs Sensoren, die am Körper angebracht werden und bei der täglichen Arbeit problemlos getragen werden können. Durch das geringe Gewicht von wenigen Gramm und die unkomplizierte Befestigung anhand von Klettbändern werden die Sensoren auch nicht als störend empfunden.
Fazit
Damit zeigt BauPrevent, wie man mit modernen vernetzten Technologien die Arbeitssicherheit auf der Baustelle verbessern kann. Die Daten können natürlich auch dazu genutzt werden, über die Dauer Gefährdungen zu erfassen und so die Gesundheit der Mitarbeiter deutlich zu verbessern. Das Ziel ist dabei klar: weniger Unfälle und gesündere Mitarbeiter!
25.10.2021