Welchen Einfluss hat die Bauwirtschaft auf das Klima? Wie kann ich sicherstellen, dass ich klimaschonend planen, baue und sanieren? Und wie kann BIM dabei helfen? Diese Fragen wurden bei der 4. BIM.Ruhr-Konferenz angesprochen und diskutiert.
„Aktuelle Herausforderungen auch über den Bauprozess hinaus mit BIM lösen: Für eine umfassende soziale, nachhaltige und verantwortungsvolle Strategie“
Annika Zimmermann, BIM.Ruhr-Projektmanagerin des Kreis Recklinghausen, eröffnete die Konferenz und führte die 60 Teilnehmenden durch den Nachmittag.
Den Auftakt der Veranstaltung machte Pia Buchleither, Teammitglied beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen. Sie gab einen kurzen Einblick in die Arbeit des Kompetenzzentrums und stellte die nachfolgenden Sprecherinnen vor.
Semaa Issar, Leiterin Gebäude im Betrieb / Sustainable Finance, DGNB, präsentierte zum Thema „ESG Regulatorik: Gebäude in Zeiten der Klimatransformation“.
Was sich hinter der EU Taxonomie verbirgt und wie sich die ESG (Environmental, Social & Governance) Regulatorik auf die Nachhaltigkeit bei Bauvorhaben auswirkt, teilte Sie mit den Teilnehmenden. Sie ging auf die Rolle des Gebäudesektors innerhalb der Klimakrise ein und betonte, wie wichtig es aus diesem Grund ist, klimaschonend zu bauen. Anschließend gab Semaa Issar einen Überblick zu den Umweltzielen der EU Taxonomie und welche Aspekte dabei beachtet werden müssen. Sie zeigte auch auf, dass sich taxonomie-konformes Planen, Bauen und Sanieren auf alle am Bauprozess beteiligten Gewerke auswirkt.
Die anschließende Diskussion machte deutlich, dass der Weg zu langfristig klimaschonenden Gebäuden noch lang ist. Das Projekte InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop wurde als Vorreiter-Beispiel benannt und zeigt bereits heute, was nötig und möglich ist.
Der nachfolgende Vortrag von Annette von Hagel, geschäftsführende Vorständin der gemeinnützigen re!source Stiftung zum Thema „Keine Ressourcenwende ohne Building Information Modeling (BIM)“ stellte in klaren Zahlen dar, dass die Klimaziele ohne den öffentlichen Gebäudesektor nicht eingehalten werden können.
Frau von Hagel bezog sich in Ihrem Vortrag auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, wonach der Staat als größter Bauherr in Deutschland jährlich 1,9 Millionen Tonnen Co² einsparen könnte. Darüber hinaus zeigte Sie auf, dass dies jedoch nur möglich ist, wenn entsprechende Daten bei der Planung, beim Bau sowie der Sanierung von Objekten mit einbezogen werden.
Building Information Modeling (BIM) ist laut Frau von Hagel der beste Weg zu einem klimaschonenderen Immobiliensektor. Die Daten müssen den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes überdauern und man sollte bereits bei der Planung eines Objektes den Rückbau beachten – um Materialen im Besten Fall wieder verwenden zu können.
Unter diesen Beitrag finden Sie die Präsentationsfolien der Referentinnen zum Download.
15.07.2022