Künstliche Intelligenz macht im Bauwesen schon heute vieles möglich. Aber es könnte noch viel mehr sein: Künstliche Intelligenz könnte viel effektiver unterstützen, wenn den Entwicklern mehr Daten zur Verfügung stünden. Das ist ein Fazit der Veranstaltung „Digitale Werkstatt: KI im Bestand“, die am 29. Mai 2024 in Dresden stattfand und die live über den YouTube-Kanal von buildingSMART Deutschland gestreamt wurde; die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts Mittelstand-Digital Zentrum Bau statt und wurde in Kooperation mit der buildingSMART-Regionalgruppe Sachsen organisiert.
Denn anders als im privaten Bereich, wo viele Menschen durch ihr Nutzungsverhalten mit Apps und mobilen Diensten Daten teilen und Plattformen zur Verfügung stellen - ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt - ist dies in der Wirtschaft im Allgemeinen und in der Baubranche im Besonderen noch lange nicht der Fall. Dabei kann eine KI nur so gut sein wie ihre Datenbasis, wie Felix Kretschmann von der elevait GmbH & Co. KG und als einer der Sprecher der Regionalgruppe Sachsen betonte. Hier ist also noch Luft nach oben.
Andreas Wilde vom Fraunhofer IIS, Institutsteil EAS, ergänzte, dass Künstliche Intelligenz zu einer Vereinfachung führen müsse und nicht die Komplexität für die Nutzerinnen und Nutzer erhöhen dürfe. Dieses Ziel müsse immer im Auge behalten werden. Neben diesen philosophischen Betrachtungen gab es am Nachmittag auch Einblicke in konkrete Projekte. So hielt Felix Kretschmann einen Vortrag zum Thema „KI im Bestand und Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden“, Jörg Sokoll von Accenture und CEO von planAI4BIM sprach über die KI-basierte Digitalisierung von Bestandsplänen am Beispiel der TGA - mit CAD-Plänen als Basis kann eine KI eine Genauigkeit von rund 94 Prozent erreichen - und Andreas Wilde über die Funktionsweise der Sensorik von digitalen Zwillingen in Bestandsgebäuden.
Hier geht es zum You-Tube-Kanal des Mittelstand-Digital Zentrums Bau.
14.06.2024