Rund 550 Millionen Euro wird das neue Flugfeldklinikum in Böblingen-Sindelfingen kosten und im Jahr 2024 den Betrieb aufnehmen – ein echtes Baugroßprojekt also, über das in Teilen der Bürgerschaft von Böblingen und Sindelfingen auch kontrovers diskutiert wurde und nach wie vor wird. Das neue Flugfeldklinikum wird die bisherigen zwei Klinikstandorte in Sindelfingen und Böblingen ersetzen. Dies wurde aus vielen Gründen für notwendig erachtet, beispielsweise, weil die Gebäude der beiden Klinikstandorte aus den 60er Jahren stammen und eine zeitgemäße klinische Weiterentwicklung kaum noch möglich war. Zudem muss eine in Teilen teure Doppelstruktur an medizinischen Geräten, Teams und anderer Infrastruktur betrieben werden. Schlussendlich sind je Jahr rund 1200 Krankentransporte zwischen den beiden Klinikstandorten notwendig, denn nicht an beiden Standorten sind alle medizinischen Kompetenzen und Möglichkeiten vorhanden.
Der Neubau einer neuen, großen Klinik ist eine besondere Herausforderung und im Fall des Flugfeldklinikums auch deshalb, weil zwei dann doch unterschiedliche Häuser zusammengelegt werden. Deshalb beschloss der Landkreis Böblingen, der Bauherr des Flugfeldklinikums, die Planungs- und Bauphase mit einem umfassenden Kommunikationskonzept zu begleiten, um sowohl die Nutzer – Ärzte, Pfleger, Mitarbeiter der Klinik – wie auch die Bürgerschaft so früh als möglich zu informieren und wo immer nötig und möglich auch schon in frühe Planungsphasen einzubinden.
Unterstützen soll dabei die Methode des Building Information Modeling – kurz BIM. Damit können beispielsweise sehr genaue Visualisierungen und Simulationen erstellt werden, die Bürgern, Patienten und Mitarbeitern das spätere Gebäude anschaulich zeigen. Bereits bei der Präsentation der Ergebnisse des städtebaulichen Ideenwettbewerbs und der Vorplanung hat der Klinikverbund gute Erfahrungen mit diesen modernen Visualisierungstechniken gemacht. Die künftigen Nutzer des Flugfeldklinikums konnten beispielsweise am Fraunhofer IAO, einem Partner im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen, in der sogenannten CAVE sehr genaue 3D-Visualisierungen und Simulationen ihres künftigen Arbeitsplatzes, etwa einen Operationssaal, erleben und sich mit konkreten Verbesserungsvorschlägen einbringen. Digital können solche Veränderungsvorschläge quasi sofort umgesetzt und “erprobt” werden. So können schon in einer frühen Planungsphase Operationssäle, Patientenzimmer, Behandlungsräume und andere Räume konkret erlebt und mögliche Varianten schnell und unkompliziert erprobt werden.
In einem kurzen Film stellt der Klinikverbund Südwest, der der Klinikbetreiber im Landkreis Böblingen ist, das Projekt Flugfeldklinikum vor. Der Film zeigt auch, wie moderne digitale Methoden und Techniken dabei helfen, Nutzer und Bürger umfassend zu informieren und einzubinden. Hier geht es direkt zum Film.
17.04.2019