BDB: Chance vertan beim neuen GEG


Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. ist der Ansicht, die dringlichsten Aufgaben klimagerechten Bauens durch das neue GEG würden nicht genügend angegangen. Der Verband zeigt sich enttäuscht.

In seiner Stellungnahme betont unser Kooperationspartner, dass aus seiner Sicht mit dem Gesetz die Chance vertan wurde, dem Klimawandel mit ambitionierten Zielen beim Gebäudeneubau sowie der energetischen Ertüchtigung des Gebäudebestandes beizukommen. BDB-Präsident Christoph Schild kritisiert besonders das Fehlen neuer innovativer Ansätze im Neubau und fordert die stärkere Einbeziehung der Bestandsbauten im Sinne einer „Renovierungswelle“.

„Auch wenn die Zusammenführung der alten Verordnungen vieles erleichtert, ist die inhaltliche Ausgestaltung des GEG für die Erreichung der Klimaziele unzureichend. Es werden Maßnahmen in die Zukunft verschoben, die heute dringend notwendig sind, während wertvolle Zeit weiter ungenutzt verstreicht. Das Gesetz ist ein Kompromiss, von dem die falschen Signale ausgehen”, so Schild. „Mir fehlen in dem Gesetz neue Ansätze, die den Kolleg*innen aus der Bauplanung mehr Raum für Experimente und Innovation lassen. Gerade im Neubau brauchen wir einen Paradigmenwechsel. Der Einsatz von Baustoffen mit einer deutlich besseren Energiebilanz bei der Herstellung sollte belohnt werden. So würde ein Anreiz geschaffen, graue Energie und damit CO2 einzusparen”, fügt der BDB-Präsident hinzu.

Am 1. November 2020 trat das neue GEG Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Es schafft ein einheitliches Regelwerk für Gebäudeenergieeffizienz und die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien.


02.11.2020

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