Partizipation und UX – Ein Beitrag über zeitgemäße Formen digitaler Bürgerbeteiligung (Jonas Fegert | FZI)


Im Vortrag von Jonas Fegert wird das Thema digitale Partizipation in den Mittelpunkt gerückt und welche Rolle die User Experience (UX) , also das Nutzererlebnis, hier spielt. Dies wird anhand des Projektes Take Part veranschaulicht. Der Vortrag findet im Rahmen des Online-Events "Digitales Planen und Betreiben von Gebäuden: Die Vorteile nutzerzentrierter Software" am 9 . Juni 2021 statt.

Spätestens seit Beginn der Covid-19-Pandemie nimmt die Diskussion um digitale Partizipation neue Fahrt auf. Das spiegelt auch den wandelnden Charakter der e-Partizipation selbst: Die technischen Möglichkeiten sind seit der ersten Welle der „Online-Beteiligung“ größer geworden. Nichtsdestotrotz setzen viele von staatlicher Seite genutzten Beteiligungsplattformen nach wie vor auf klassische Formate wie Foren, die Informationen bereitstellen und Diskussionen auf Kommentarspalten begrenzen. Bürger:innen sind jedoch auch Nutzer:innen, die gerne auf Technologien zurückgreifen wollen, die sie ins Zentrum stellen und sie zur Nutzung motivieren. Hier ist es wichtig die User Experience in den Blick zu nehmen, um über neue Formen der Beteiligung an Politik und Verwaltung nachzudenken. Gleichzeitig können staatlich initiierte Online-Beteiligungsverfahren eine Möglichkeit darstellen, die politische Meinungs- und Willensbildung von kommerziellen sozialen Netzwerken auf demokratisch kontrollierte Formate auszuweiten und dort die Bürger:innen mit ihren Plattformbedürfnissen ins Zentrum zu stellen.

Im Rahmen des interdisziplinären Projekts “Take Part” wurde eine e-Partizipationsapp entwickelt (FZI Forschungszentrum Informatik in Zusammenarbeit mit CAS Software AG, Raumtänzer GmbH und Neuland Medien GmbH), die die Technologien Augmented und Virtual Reality für die Visualisierung und Diskussion von stadtplanerischen Bauvorhaben einsetzt. Die Begleitforschung stellte die User Experience ins Zentrum und fand heraus, dass die neuartigen Formen der Visualisierungen Bürger:innenbeteiligung attraktiver, aber auch mobiler machen und so die Möglichkeit bietet, neue Personengruppen zur Partizipation anzuregen. Mithilfe eines nutzerzentrierten Ansatzes und unter Rückgriff auf qualitative Methoden, konnten die Chancen und Herausforderungen von e-Partizipation aus Sicht der potentiellen Nutzer:innen herausgearbeitet werden. Im Sinne eines Praxisbeitrags werden die Ergebnisse der Studien vorgestellt, der Demonstrator vorgeführt, die Wichtigkeit der Beachtung von Plattformdesign betont und weitere Ideen für die Integration innovativer Technologien diskutiert.

Über Jonas Fegert:

Jonas Fegert studierte Politikwissenschaft, Governance und Public Policy in Berlin (Freie Universität Berlin), Friedrichshafen (Zeppelin Universität) und Porto Alegre (Universidade Federal do Rio Grande do Sul). Seit April 2019 ist er Mitarbeiter am FZI-Berlin in der Abteilung Information Management & Analytics und seit 2021 ihr stellv. Leiter. Er beschäftigt sich mit Fragen von E-Democracy und E-Participation und Digital Government und promoviert zu diesen Themen am Karlsruher Institut für Technologie bei Prof. Christof Weinhardt. Von 2008-2014 arbeite er im Büro einer Bundestagsabgeordneten und von 2014-2018 war er als Referent beim Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk maßgeblich am Aufbau von Initiativen und Strukturen des Begabtenförderungswerks beteiligt.

Weitere Informationen zum Programmablauf und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.


21.05.2021

Termine

Mittwoch09.06.202115:00-16:45
Online
  • Bauprozess - Projektentwicklung
  • Bauprozess - Planungsprozess
  • Bauprozess - Facility Management
  • Herkunft - Eigene Veranstaltung
Digitales Planen und Betreiben von Gebäuden: Die Vorteile nutzerzentrierter Software

Die Digitalisierung bietet neue Chancen, um die Nutzerperspektive aktiv in die Planung und den Betrieb von Gebäuden einzubeziehen. Ob digitale Beteiligungs-Apps, Virtual-Reality-Brillen oder intelligente Messsysteme: Die Bandbreite digitaler Anwendungen in der Bau- und Immobilienbranche ist groß. Doch was haben Usability und User Experience (UUX) damit zu tun?

Bei der Entwicklung von Software spielen die Gebrauchstauglichkeit (Usability) und das Nutzererlebnis (User Experience) eine große Rolle. Eine gute Usability stellt die einfache, intuitive Bedienung des technischen Produkts sicher, wohingegen eine gelungene User Experience sich in den positiven Erfahrungen und Emotionen des Nutzers vor, während und nach der Produktinteraktion bemerkbar macht.

Welche Vorteile die Verwendung von nutzerzentrierter Software für die Bau- und Immobilienbranche bietet, zeigt unser Online-Event am 9. Juni 2021 ab 15.00 Uhr: Im Mittelpunkt stehen digitale Anwendungen für die Planung und den Betrieb von Gebäuden, die auch die Bedürfnisse des Anwenders durch eine hohe UUX berücksichtigen.

Das Online-Event wird gemeinsam vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability und dem Kompetenzzentrum Planen und Bauen ausgerichtet. Es erwartet Sie folgendes Programm:

Im Anschluss der Vorträge haben die Teilnehmenden jeweils die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu stellen. 

Die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung finden Sie hier.

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