Das Projekt Pionierkaserne stellt ein klassisches Gebäude in Mischnutzung durch Gewerbe- und Büroflächen dar, wie es typisch in deutschen Städten anzutreffen ist. Die zentralen Planungsleistungen wurden maßgeblich vom Planungsbüro pbb erbracht. Pbb verfolgt das Konzept einer integralen Planung, was bedeutet, dass die maßgeblichen Fachplaner vor allem für Tragwerk und technische Gebäudeausstattung im eigenen Unternehmen angesiedelt sind und nicht wie in anderen Projektkonstellationen extern eingebunden werden. Eine Besonderheit stellt die enge Zusammenarbeit des Planungsbüros mit dem Fertigteilhersteller Klebl dar, indem die digitale Planung in passgenaue Erstellung der konstruktiven Fertigteile überführt wurde.
Generelle Zielsetzung
Das vom Generalplanungsbüro pbb eingebrachte Bauprojekt stellt ein klassisches Gebäude in Mischnutzung durch Gewerbe- und Büroflächen dar, wie es typisch in deutschen Städten anzutreffen ist. Die Initiative zur Verwendung der BIM-Methode ging in diesem Fall vom Planungsbüro pbb aus, ohne dass der Bauherr dies explizit eingefordert hätte. Die zentralen Planungsleistungen wurden maßgeblich vom Planungsbüro pbb erbracht. Das Planungsbüro verfolgt das Konzept einer integralen Planung, was bedeutet, dass die maßgeblichen Fachplaner vor allem für Tragwerk und technische Gebäudeausstattung im eigenen Unternehmen angesiedelt sind und nicht wie in anderen Projektkonstellationen extern eingebunden werden. Hinsichtlich des technologischen Knowhows lässt sich ein hoher Erfahrungsgrad in der IT-Nutzung und jahrelange 3D-Planung konstatieren, ohne dass jedoch in der Vergangenheit systematisch mit der BIM-Methode geplant wurde.
Hier kamen teilweise erprobte Software-Produkte, teilweise selbstentwickelte IT-Lösungen zum Einsatz. Herr Madl, geschäftsführender Gesellschafter von pbb, gehört aufgrund des großen Interesses für modernes IT-gestütztes Arbeiten zu den frühen Anwendern und auch Weiterentwicklern der Methode BIM.
Das Ziel der Projekts ist demnach, Herausforderungen und Chancen der BIM-Verwendung in der Organisationskonstellation eines integralen Planers nachzuzeichnen, mitsamt einer engen, dezidiert auf die Planungsdaten basierenden Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Bauausführung.
Gegenwärtiger Status/Fazit
Im Projekt „Pionierkaserne“ zeigten sich die spezifischen Vorteile des integralen Planungsansatzes: Indem die zentralen Planungsleistungen in einem Büro mit integrierter Softwarelandschaft erbracht wurden, entfielen die Probleme nicht immer einwandfrei funktionierender Schnittstellen beim Austausch der Planungsdaten. PBB konnte hier zwei Vorteile miteinander kombinieren: ein integrales, datenbankbasiertes (Planungs-) Modell mit allen Gewerken (Architektur, TGA, TWP, Fassade, etc.) und die Vermeidung von externen (Fachplaner-) Schnittstellen. Somit entfiel auch bspw. die Haftungsproblematik bei möglicherweise nicht mehr nachvollziehbaren Änderungen anderer in einem integralen Modell, genauso wie Modellverknüpfungen oder das Importieren / Exportieren von Modellteilen via Dateiaustausch.
Bei der Zusammenarbeit zwischen dem integralen Planungsbüro PBB und dem Rohbauunternehmen und Betonfertigteilhersteller Klebl stand die Optimierung der Erstellung des Rohbaus im Vordergrund. Klebl hat durch eine frühzeitige Einbindung Einfluss auf die Tragwerksplanung nehmen können und den Serienfaktor von durchschnittlich 1,96 auf 8,87 erhöht. Der Serienfaktor gibt an, wie viele exakt gleiche Betonfertigteile zum Einsatz kommen. Je höher der Serienfaktor, je geringer die Produktionskosten für die jeweiligen Fertigteile, weil der personalintensive Schalungsbau entfällt bzw. stark eingeschränkt werden kann. Außerdem konnte eine enge Verzahnung der verschiedenen Modelle erreicht werden, neben der Tragwerksplanung auch in den Bereichen Kalkulation, Arbeitsvorbereitung, Produktion und Logistik / Bauausführung.